ALTE MEISTER

VON THOMAS BERNHARD

Premiere am 14.09.2018 am Deutschen Theater Berlin

„In der geistreichen, filigran-schönen Inszenierung von Thom Luz verliert Alte Meister an Bedeutungslast, gewinnt dafür an dynamischer Dramatik und anarchischer Unterhaltsamkeit. Wie ein vorzügliches Streichquartett bringt das Ensemble das Romanstück subtil und empathisch in herzinniglichen Schwung. Und so bekommt Thomas Bernhards mürrische Kunstbetrachtung eine ganz neue Dimension: Sie lässt sich mit den Augen anhören und mit den Ohren ansehen. Was für ein Vergnügen!“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. September 2018
suhrkamptheater.de

„Das Deutsche Theater Berlin hat mit der Inszenierung von Alte Meister ein Theaterstück geschaffen, das sowohl intellektuell anregend als auch emotional berührend ist. Die Regie von Thom Luz bringt die komplexen Themen des Romans auf eine Weise auf die Bühne, die sowohl die Tiefe als auch den Humor von Bernhards Werk einfängt.“
Deutschlandfunk Kultur, 23. September 2018

Mit: Christoph Franken, Camill Jammal, Katharina Matz, Wolfgang Menardi, Daniele Pintaudi Regie: Thom Luz. Musikalische Leitung: Mathias Weibel
Bühne: Wolfgang Menardi, Thom Luz
Kostüme: Sophie Leypold
Licht: Thomas Langguth
Dramaturgie: David Heiligers

Obwohl er beides hasst – Spazierengehen wie Museumsbesuche – spaziert der Musikkritiker Reger seit über dreißig Jahren ins Wiener Kunsthistorische Museum, wo er vormittags vor Tintorettos Weißbärtigem Mann sitzt. Mit Lust und Akribie entdeckt er darin das Fehlerhafte. An seiner Seite: der Saaldiener Irrsigler, Gesprächspartner und Zeuge seiner Gedanken.

Die Museumsbank ist ihm Denk- und Lesezimmer geworden. Umgeben von Alten Meistern, durchblättert er Bücher großer Geister, sucht Wahrheit – und findet ihre Lücke. Nach dem Tod seiner Frau wird ihm das tägliche Ritual zum Überlebensmittel.

Bernhards 1985 erschienener Roman erzählt diese Moritat von der Entsetzlichkeit des Menschen über Umwege: Reger betrachtet das Bild, Irrsigler beobachtet ihn, Atzbacher berichtet davon. Was wie eine Tirade alter Männer wirkt, liest Regisseur Thom Luz als Wunsch nach Nähe – und inszeniert sie als musikalischen Erinnerungsraum voller menschlicher Brüche.

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