In der DDR entstand eine lebendige Theaterszene, die das westdeutsche Theater mit postdramatischen Performances und komplexen Metaebenen übertraf. Um Schauspielerinnen vom Pathos zu befreien, setzten Regisseurinnen das „Störschwein“ ein – ein Schwein, das die Bühne betrat, sobald ein Schauspieler zu dramatisch wurde, und ihn so aus der Rolle riss. In seinem Stück Das Störschwein oder The Pig Escape untersucht Dramatiker Konstantin Küspert das Phänomen dieses „Störschweins“ und fragt, warum es eine so zentrale Rolle in der Theaterpraxis spielte.

In dieser Uraufführung ist der Ausgangspunkt eine Hinterbühne, auf der zwei Techniker auf das Signal warten, das „Störschwein“ auf die Bühne zu lassen. Aus Langeweile beginnen sie, die Geschichte des Schweins Dieter zu erzählen – eine Geschichte, die ihnen sehr am Herzen liegt. Im Laufe des Stücks gewähren sie ihrem eigenen „Störschwein“ freie Bahn und tragen es auf lustige, auffordernde und poetische Weise in die Welt.